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Uebersicht Naherholung

Ein Juwel in unserer Gemeinde - das Hochmoor Lörmoos


Hochmoor Lörmoos
 
Das Lörmoos am östlichen Rand unserer Gemeinde ist ein einmaliges Naherholungsgebiet für alle Naturinteressierten. Hier kann man einen noch weitgehend natürlichen Lebensraum besuchen, der wie eine kleine Insel in unserer Kulturlandschaft liegt und von verschiedenen spezialisierten Tier- und Pflanzenarten bewohnt wird.
 

Geschichte
Das Lörmoos ist ein Verlandungsmoor, das ursprünglich einen typischen, aufgewölbten Hochmoortorfkörper aufgewiesen haben dürfte. Im 18. Jahrhundert wurde im Lörmoos infolge Brennholzmangel Torf gestochen. Der Torf wurde hauptsächlich im Burgerspital zu Heizzwecken verbrannt. Durch die intensive Nutzung war der Torfvorrat schon nach wenigen Jahrzehnten fast völlig erschöpft. Dies war vermutlich auch der Grund, weshalb das Lörmoos zeitweise als Flachmoor eingestuft wurde.

Das vermoorte Gebiet (Hochmoor und umgebende Flachmoore) dürfte früher also bedeutend grösser gewesen sein. Die schwarzen Ackerböden und die zeitweiligen Überschwemmungsflächen ringsherum lassen auch heute noch, trotz Drainagen, die ursprüngliche Ausdehnung erahnen.

Lebensraum
Plankenweg dur das Lörmoos
Heute wird das Lörmoos als ein stark vom Menschen beeinflusstes Restmoor eingestuft. Es ist ein Moorgebiet von nationaler Bedeutung. Aufgrund verschiedener Aufwertungs- und Pflegemassnahmen bildeten sich wieder zwei kleine Hochmoor-regenerationsflächen, die stellenweise von schmalen Flachmoorstreifen und Erlernbruchwald umgeben sind. Um die langfristige Erhaltung zu sichern, müssen die drohende Verbuschung und Verwaldung sowie Entwässerung und Nährstoffeintrag verhindert werden. Auch der Naherholungsdruck kann ein grosses Problem darstellen, wenn abseits des Weges die sehr trittempfindliche Vegetationsgesellschaft zerstört wird.

Plankenweg dur das Lörmoos

Was ist ein Hochmoor?
Hochmoore entwickelten sich nach der letzten Eiszeit vor allem in Mulden- oder Tallagen, die durch wasserundurchlässige Bodenschichten (Bsp. Grundmoräne) abgedichtet sind. Das gestaute Wasser bewirkt eine Sauerstoffarmut im Boden, weshalb dort nur speziell angepasste Pflanzenarten wachsen können. Ihre Überreste können sich nur unvollständig zersetzen, was zur Entstehung von Torf führt.
Hochmoore zeichnen sich dadurch aus, dass sie über die durch mineralisches Grundwasser geprägten Schichten (Flachmoorbereiche) hinauswachsen und dadurch gewölbte Oberflächenformen von mehreren Metern Höhe erreichen können. Dieser ständig wachsende Hochmoorkörper besteht aus abgestorbenen und unvollständig zersetzten Torfmoosen. Unter guten klimatischen Bedingungen kann das Wachstum rund ein Millimeter pro Jahr betragen.
   
Im Gegensatz zu den von mineralischem Grundwasser geprägten Flachmooren, werden die Hochmoore fast ausschliesslich durch Regenwasser gespiesen.
An der Oberfläche entstehen die charakteristischen Bulten (Erhöhungen) und Schlenken (Senken), die durch verschiedene Torfmoosarten bewachsen sind.
Aufbau Hochmoor
  Aufbau Hochmoor: a) Schilf-/Bruchwaldtorf
b) Hochmoortorf. c) Schlenken. d) Bulten
   
Spezialisierte Tier- und Pflanzenarten

Planzenarten

 

Wegen des stark sauren Bodens und der ausgeprägten Nährstoffarmut können in einem Hochmoor nur relativ wenige, aber spezielle angepasste Pflanzen wachsen. Darunter sind auch Arten, die sich als fleischfressende Pflanzen eine alternative Nährstoffquelle erschlossen haben. Ein typisches Beispiel ist der Rundblättrige Sonnentau, der mit seinen klebrigen Blättern kleine Insekten festhalten und anschliessend verdauen kann. Die wichtigsten und charakteristischen Vertreter der Hochmoorvegetation sind aber die Torfmoose. Erst ihr Wachstum ermöglicht die Bildung eines Hochmoors. Weitere häufige Pflanzenarten sind das Scheidige Wollgras und Heidekraut-gewächse (Erikaceen).

   
Neben diversen Amphibienarten (z.B.Teichmolch, Erdkröte), die vor allem in den wassergefüllten Senken leben oder ablaichen, können auch die verschiedensten Insektenarten (z.B. Schmetterlinge, Libellen, Käfer) beobachtet werden. Einige dieser Tierarten sind wie die Pflanzen sehr spezialisiert und mit dem Rückgang ungestörter Hochmoorgebiete entsprechend selten geworden.
Tierarten
   
   
Weitere Informationen:
Für Fragen und Auskünfte können Sie sich an Andreas Jaun wenden.
(Tel. 031 829 55 64)
 
 
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